Heiliger Johannes von Gott
Ein Ordensgründer, der uns noch heute prägt
Vor genau 527 Jahren, am 8. März 1495, wurde João Cidade (Johannes von Gott) in einem kleinen portugiesischen Dorf geboren. Damals konnte noch niemand ahnen, welchen Lebensweg er einschlagen und welche revolutionären, wohltätigen Handlungen er vollbringen würde. Und vor allen Dingen hätte wohl niemand zu träumen gewagt, dass uns genau diese Handlungen und Denkweisen noch heute prägen. An seinem 55. Geburtstag, also am 8. März 1550, starb der Ordensgründer der Barmherzigen Brüder, doch vieles von ihm lebt noch heute…
Wie Johannes von Gott seine Berufung fand
Bereits als kleiner, 8-jähriger Junge verließ Johannes sein Elternhaus. Die Gründe dafür sind unbekannt und eher Spekulationen als sichere Tatsachen. Rund 300 Kilometer von seinem Zuhause entfernt, wurde er in Andalusien von einem Untergebenen des Grafen von Oropesa aufgenommen und diente dort viele Jahre als Hirte. Vielleicht hat Johannes bereits zu dieser Zeit seinen Beinamen „von Gott“ erhalten, da dieser für Findelkinder üblich war. In den Jahren darauf führte ihn sein Weg durch viele verschiedene Länder. Er diente als Soldat, half beim Festungsbau in der spanischen Stadt Ceuta und zog als fliegender Buchhändler herum. Ende des Jahres 1538 eröffnete er in Granada eine Buchhandlung, um dort sesshaft zu werden. Nur einige Wochen später änderte sich schließlich sein Leben schlagartig. Der bekannte Prediger Johannes von Ávila kam in die Stadt Granada, um anlässlich eines Festes eine Predigt zu halten. Die Worte Ávilas berührten Johannes von Gott so sehr, dass ihm dadurch qualvoll bewusst wurde, dass er seinen Lebenssinn noch nicht gefunden hatte. Daraufhin irrte er durch die Straßen Granadas, versetzte sich selbst Schläge, rief laut um Vergebung und verschenkte sein gesamtes Hab und Gut. Dieser Tobsuchtsanfall führte schließlich dazu, dass er als vermeintlich psychisch Kranker im königlichen Hospital behandelt wurde. Dort sah Johannes von Gott das Leid der Kranken, vor allem der psychisch Kranken, und machte es sich zur Aufgabe, dieses Leid zu lindern.
(hier im Bild: Königliches Hospital in Granada)